A blog on museum-digital and the broader digitization of museum work.

Seit den ersten Erfahrungen mit der Datenmigration zu Beginn des Projektes gab es weitere. Aus ihnen ziehe ich für mich als Projektleiterin das generelle Fazit, dass Datenmigrationen am besten zu vermeiden sind: Sie kosten, sie müssen bis ins Einzelne vorbereitet werden, sie müssen begleitet werden – also ein enger Kontakt zu den Technikern gehalten werden, die die Migration umsetzen, weil es erfahrungsgemäßig dort eine Bereitschaft gibt, bei auftretenden Problemen diese selbst im eigenen Sinne, also möglichst einfach und daher nicht im Sinne eines qualitativ guten Ergebnisses für den Kunden zu lösen -, sie haben fast immer irgendeinen Bereinigungsaufwand zur Folge.

Aus diesem Grund und weil plötzlich die Preise für Migrationen bei unserem Software-Anbieter extrem angestiegen sind, haben wir zuletzt eine „Migration per Hand“ beauftragt: Wir haben mit der Hälfte der durch den Software-Anbieter verabschlagten Summe jemanden bezahlt, der die Daten passgenau, ohne Ärger und anschließenden Bereinigungsaufwand, per copy & paste von einer Datenbank in die andere umsetzt – ein sehr schnelles und zufriedenstellendes Ergebnis. Jeder, der eine Migration plant und finanziell das meiste herausholen möchte, sollte genau durchkalkulieren, was auf ihr zukommt. Sonst ergeht es ihm möglicherweise wie uns zu Beginn des Projektes. Ein möglicher Weg könnte sein, die Dauer einer Bereinigung oder des copy & paste-Verfahrens über ein paar Stunden auszuprobieren und anschließend hochzurechnen.

Handelt es sich um große Mengen Daten, die womöglich auch noch von ausgezeichneter Qualität sind (und damit „Wert“ haben), sieht es natürlich anders aus. Es könnte sein, dass sich dann zum Beispiel solche Lösungen empfehlen wie die Daten aus der Datenbank auszugeben (zum Beispiel in Tabellenform) und diese dann zu bearbeiten (zum Beispiel nicht passende Inhalte in eine neu angelegte Spalte direkt daneben umzusetzen oder über Sammelveränderungen Einträge zu vereinheitlichen). Einzelne Arbeiten können aufgrund der Struktur der Zieldatenbank möglicherweise besser in dieser bewältigt werden. Übersteigt die Anzahl der Datensätze eine kritische Menge, ist tatsächlich die Migration nicht zu vermeiden. Zu den Kosten der Migration müssen als natürliche Folge dieses Vorgangs dann auch immer die Kosten für Personal, das eine Bereinigung vornimmt, mitkalkuliert werden. Wo die kritische Menge anfängt, muss jeder für sich selbst ermitteln. Nach meiner Erfahrung liegt sie aber deutlich höher als 1.000 Datensätze.

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