A blog on museum-digital and the broader digitization of museum work.

EDiM – Nachschub!

Vor einem Monat stand es in der Mitteldeutschen Zeitung und
jetzt ist sie bei uns angekommen: die Dauerleihgabe Heinrich Koch (http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1349164450154).

Rund 230 Fotografien aus dem Nachlass des Fotografen
Heinrich Koch (1896-1934), Schüler und Nachfolger von Hans Finsler als Leiter
der Fotoklasse der Burg Giebichenstein, werden demnächst erst im Original und
dann auch auf museum-digital zu sehen sein. Ab Ende November wird ein Teil seiner
Fotografien auf der Empore über der Moderne I gezeigt. Der andere Teil wird seit
heute durch uns digitalisiert und anschließend in unser Themenportal "moderne_digital" (Start 6. Dezember 2012) eingestellt. Nach Abschluss der
Ausstellung im Museum werden wir uns auch den zweiten Teil der Fotos vornehmen
und anschließend auf museum-digital sichtbar machen.

Mit dieser Dauerleihgabe wird der Bestand an Koch-Fotografien der Stiftung Moritzburg wesentlich ergänzt. Die Berliner
Galerie Kicken, in der sich dieser Teil des Nachlasses von Koch befand,
bemühte sich darum, dass die Arkudes Foundation in Köln den Bestand ankaufte
und der Stiftung Moritzburg als Dauerleihgabe zur Verfügung stellte.

Der in Uherské Hradište (Ungarisch Hradisch) geborene Koch
kam als Schüler bzw. als Partner Finslers Ende 1929 bzw. Anfang 1930 vom
Bauhaus an die Burg Giebichenstein. Seine Aufnahmen zeigen einerseits einen
engen Bezug zu den Arbeiten Finslers, andererseits setzte er eigene
Bildvorstellungen um. Ende des Wintersemesters 1931/32 übernahm Koch die
Fotoklasse. Er hatte die Leitung jedoch nur ein Jahr inne, da die Fotoklasse
1933 durch die Nationalsozialisten geschlossen wurde und allen Mitarbeiter, die
vom Bauhaus kamen, gekündigt wurde. Im Mai 1933 siedelte er nach Prag über und
fand dort im Februar 1934 eine feste Anstellung als Fotograf am Prager
Nationalmuseum. Wenig später, am 1. März 1934, verunglückte er bei einem
Verkehrsunfall tödlich.

Da sich Koch nur wenige Jahre der Fotografie widmete, konnte
er weder quantitativ noch qualitativ ein umfangreiches Lebenswerk schaffen.
Dennoch zeigen seine Arbeiten ein breites Spektrum an Bildgestaltungen, die dem
Neuen Sehen und damit einer der Tendenzen der zeitgenössischen Fotografie zuzuordnen
sind.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert