A blog on museum-digital and the broader digitization of museum work.

Die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) ist ein Internet-Portal, in dem Kultur- und Wissenseinrichtungen – Archive, Bibliotheken, Museen, Denkmalpflege- und Forschungsinstitutionen – ihre Bestände online sichtbar und recherchierbar machen können. Gibt eine Nutzerin oder ein Nutzer in den Suchschlitz der DDB beispielsweise das Wort „Brandenburg“ ein, so werden über 100 000 Objekte angezeigt, die mit diesem Schlagwort verbunden sind. Das sind Digitalisate von Fotografien, Akten, Büchern, Urkunden, Briefen, Gemälden, Grafiken, Münzen und Medaillen. Insgesamt präsentieren momentan deutschlandweit 619 Institutionen über 13 Millionen Objekte in der DDB – darunter sind auch 233 Museen. Die Zahl der brandenburgischen Museen, die sich mit Daten an der DDB beteiligen, ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Waren es zunächst nur die „großen“ Einrichtungen, wie die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten oder das Potsdam Museum, tragen heute 16 Museen aus Brandenburg mehr als 2400 Objekte zum digitalen Wissensnetzwerk bei.

Registrierte Museen in der DDB (Kartenausschnitt), Link

Vom Aryballos bis zum Zeltnagel

Die thematische Vielfalt der gezeigten Objekte ist beeindruckend. Sie reicht von einem altgriechischen Salbgefäß, einem Aryballos, aus der Sammlung des Fürsten Pückler (Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz) bis zu den Zeltnägeln der letzten Grönlandexpedition von Alfred Wegener (Alfred Wegener Museum Zechlinerhütte). Zu den Objektbildern stellen die Museen zahlreiche Informationen, sogenannte Metadaten, zur Verfügung. Dazu gehören neben der Inventarnummer, den Maßen und dem Material, aus dem das Objekt besteht, auch eine Objektbeschreibung, Literaturverweise und natürlich diverse Angaben zur Objektgeschichte. Diese werden hier als Ereignisse bezeichnet. Ein auf ein Objekt bezogenes Ereignis, z. B. seine Herstellung, kann mit bis zu drei Aussagen verbunden werden: „wann“, „wo“ und „von wem“ wurde das Objekt hergestellt. Diese Ereignisse ermöglichen es, alle Datensätze in der DDB miteinander zu verknüpfen. So lassen sich z. B. alle Objekte herausfiltern, die, wie der Aryballos, in Korinth oder im 7. Jahrhundert vor Christus hergestellt, oder von der Person Fürst Pückler gesammelt wurden. Auf diese Weise entsteht ein gigantisches, immer weiter wachsendes Wissensnetzwerk, zu dem nun auch immer mehr brandenburgische Museen beitragen.

museum-digital und die DDB

Neben der DDB existiert mit museum-digital.de ein zweites großes Internet-Portal in Deutschland, in dem Museen digitale Objektbilder und -informationen präsentieren können. Bei museum-digital veröffentlichen, Stand heute, 751 Museen über eine halbe Million Objekte. Was unterscheidet die beiden Portale eigentlich voneinander und reicht es nicht vielleicht, bei einem der beiden präsent zu sein? Der erste große Unterschied ist, dass die DDB im Grunde „nur“ Daten von verschiedenen Kulturerbe- und Forschungsinstitutionen einsammelt, die bereits permanent im Internet verfügbar sind. Diese bereits verfügbaren Daten werden in die DDB eingespeist, wobei jeder Datensatz einen Link zu dem ursprünglichen Datensatz des Datengebers enthält. Museum-digital ist solch ein Datengeber. Hier können Museen über einen personalisierten Zugang eigenständig ihre Daten und Bilder einpflegen und bearbeiten und, wenn sie es möchten, über einen Export an die DDB weitergeben. Dieses eigenständige Pflegen der eigenen Daten ist bei der DDB nicht möglich. Museum-digital ist eine vollwertige Inventarisierungssoftware und Präsentationsplattform in einem – und ein Tor für Museen in die DDB. Dies bedeutet auch, dass die Präsenz in beiden Portalen keine doppelte Datenpflege bedeutet. Man legt seine Daten bei museum-digital an oder importiert sie dort und gibt sie dann an die DDB weiter. Ändern sich Daten bei museum-digital, ist ein neuer Export nötig, mit dem die alten Daten in der DDB überschrieben werden.

Mitmachen

Ist es nun nötig, mit den gleichen Daten zweimal im Internet präsent zu sein? Es schadet auf jeden Fall nicht! Beide Netzwerke profitieren davon, dass viele Institutionen mit vielen Daten mitmachen. Sie unterstützen sich damit gegenseitig dabei, im Internet sichtbarer zu werden. Wer bei der DDB mitmachen möchte, erhält unter https://pro.deutsche-digitale-bibliothek.de/ erste Informationen. Ansprechpartner für Museen ist die Fachstelle Museen der DDB.

Der Blogbeitrag ist Teil der Reihe „Brandenburgische Museen digital“ und wird redaktionell vom Museumsverband des Landes Brandenburg e.V. betreut. www.museen-brandenburg.de/aktivitaeten/projekte/digitalisierung/