Bis zu dieser Woche gab es keine Seite, auf der museum-digital als ganzes vorgestellt wurde. Die deutsche Startseite, museum-digital.de, bot eine sehr grobe Einleitung in das, was wir tun und eine Übersicht über die verschiedenen Instanzen. Die Seite war zweisprachig in Deutsch und Englisch verfügbar, aber hätte aufgrund der Code-Struktur nicht ohne weiteres um weitere Sprachen erweitert werden können. Für museum-digital in Ungarn, MúzeumDigitár, gibt es eine eigene Seite, die jedoch auf die Aktivitäten in Ungarn fokussiert ist und entsprechend nur in ungarisch verfügbar ist.
Da wir schon vor einiger Zeit die Domain „museum-digital.org“ gesichert hatten, bot es sich an, diese Lücke mit einer ausführlicheren Projektseite unter museum-digital.org zu schließen. Seit dieser Woche ist diese Projektseite online und öffentlich verfügbar. Zusätzlich zur Vorstellung des Projektes bietet die Seite ein paar Schmankerl, die sie auch für Leute, die mit dem Projekt gut vertraut sind, interessant machen sollten.
Ein bisschen mehr als eine Vorstellungsseite
Der Hauptzweck von museum-digital.org ist es, die Arbeit bei museum-digital und die Tools, die wir über die Jahre entwickelt haben, vorzustellen. Darüber hinaus dient die Seite aber auch, verschiedene Aspekte und Instanzen von museum-digital zu verbinden.
Integration mit dem Blog
Regelmäßigen Lesern dieses Blogs mag es aufgefallen sein: Wir haben die Kategorien der Blogeinträge in den letzten Monaten vereinheitlicht und einige neue Kategorien (musdb, Ausgabe, etc.) eingeführt. Die neuesten Blogeinträge aus der passenden Kategorie können so unter der entsprechenden Seite auf museum-digital.org erscheinen. Gibt es etwa ein neues Feature in musdb, müssen wir dieses nur im Blog besprechen, damit es auch auf der Seite zu musdb auf museum-digital.org Erwähnung findet.
Damit diese Einträge immer ausreichend aktuell sind, wird der RSS-Feed der gegebenen Kategorie einmal am Tag automatisch ausgelesen.
Dashboard
museum-digital.org bietet ein Dashboard, mit dem eine Übersicht über die Inhalte und den Status der deutschen und ungarischen Instanzen gefunden werden kann. Zahlen und Visualisierungen gibt es etwa zu:
- Anzahl der öffentlichen Objekte, Museen, Sammlungen, Literatureinträge, etc.
- Besucherentwicklung im letzten Monat
- Angaben zur Qualität der Objekteinträge: Durchschnittlicher PuQi-Score aller öffentlichen Objekte, und durchschnittliche Länge der Objektbeschreibungen
Wie auch die „Graphennavigation“ basieren die Visualisierungen im Dashboard auf der JavaScript-Bibliothek vis.js.
Gemeinsame Suche
Ein drittes besonderes Feature von museum-digital.org ist die integrierte Suche. Durch einen Klick auf das Lupen-Symbol in der Navigation aktiviert man die Suchfunktion. Im auffahrenden Overlay befinden sich neben dem Suchschlitz und dem (noch leeren) Resultatsbereich zwei Schalter: „museum-digital.org durchsuchen“ und „Nach Objekten suchen“. Mit diesen kann der Suchmodus umgeschaltet werden.
Während die standardmäßig aktivierte Suche alle Inhalte von museum-digital.org – also v.a. die Beschreibungstexte durchsucht, sendet die Suche beim „Objekte durchsuchen“ den Suchbegriff an die deutschlandweite und die ungarische Instanz und zeigt die Suchergebnisse aus beiden Instanzen untereinander im Ergebnisbereich an.
Auf APIs gebaut
Abseits der Beschreibungstexte und Bilder, werden die meisten Inhalte von museum-digital.org aus den APIs von unseren verschiedenen Tools und Seiten bezogen.
- Die Karte aller teilnehmenden Museen auf der Startseite von museum-digital.org wird aus der JSON-Ausgabe der Institutionskarten der Ausgabe erstellt
- Das Dashboard bezieht seine Daten aus der JSON-Ausgabe der Startseite der deutschen und ungarischen Instanzen
- Die Suchfunktion von museum-digital.org basiert auf der API der Suche in der Ausgabe
- Die thematischen Blog-Posts zu den einzelnen Seiten werden aus den entsprechenden RSS-Feeds des Blogs ausgelesen
Mit der API gebaut?
Apropos API: Die APIs der Ausgabe von museum-digital, und auch die von musdb, können nicht nur immer mehr. Sie werden auch immer mehr benutzt. Deshalb bietet museum-digital.org eine eigene Seite, auf der die öffentlichen, auf unseren APIs basierenden Tools vorgestellt und aufgelistet werden. Bisher sind dort zugegebenermaßen nur die von mir persönlich gebauten Tools zu finden, doch diese Liste dürfte bald wesentlich länger werden.
Konsequente Mehrsprachigkeit
Die statischen Texte der meisten Tools von museum-digital sind konsequent mehrsprachig und werden über unser Übersetzungs-Tool kontrolliert. Ausgerechnet im Fall der deutschen Startseite (museum-digital.de) und des Handbuchs, also der beiden Seiten, die museum-digital.org wahrscheinlich am nächsten kommen, verhält es sich anders. museum-digital.de hat die Übersetzungen fest in die Seite einprogrammiert, sodass sie nicht ohne weiteres zu ändern sind. Das Handbuch wiederum ist mehrsprachig wie Wikipedia: Artikel können in allen Sprachen verfasst werden (oder auch nicht) und müssen dann im Nachhineineinander verknüpft werden. Das hat dazu geführt, dass die deutschen und ungarischen Handbuchseiten sehr unterschiedlich strukturiert sind (und entsprechend nicht sinnvoll miteinander verlinkt werden konnten) und die englisch-sprachige Version des Handbuchs noch fast leer ist.
Für eine Seite, die zwar mehrsprachig, aber doch einheitlich strukturiert und gestaltet sein sollte, hat es sich also, zumindest für Projekte im Rahmen von museum-digital, als besser erwiesen, die gleiche Vorgehensweise wie bei der Übersetzung der Ausgabe oder von musdb zu wählen. Die Struktur der verschiedenen Seiten ist fest geschrieben, aber die Texte selbst werden über das Übersetzungstool geschrieben. So müssen die Übersetzer nur die Texte übersetzen, können aber auf die Struktur keinen Einfluss nehmen.
Bisher ist auch museum-digital.org „nur“ auf Deutsch und Englisch verfügbar. Weitere Sprachversionen hinzuzufügen stellt aber zumindest auf technischer Ebene kein Problem mehr dar.
Was kann da noch kommen?
museum-digital.org, wie wir es jetzt veröffentlichen, hat einige entscheidende Unterschiede zur Projektseite, wie sie am Anfang der Planung konzeptioniert war. Während beispielsweise die integrierte Suchfunktion über die verschiedenen Instanzen als „nice-to-have“ maximal angedacht war und jetzt schon bei der Veröffentlichung dabei ist, fehlen noch einige der ursprünglich angedachten Seiten und Inhalte.
- Eine Liste vergleichbarer Projekte und anderer relevanten Seiten zum Thema (etwa digitaltmuseum.no)
- Die Landesmuseumsverbände, die einen großen Beitrag zum Entstehen von museum-digital beigetragen haben und beitragen, sollten vlt. noch klarer gewürdigt werden
- Im Dashboard steht bisher der 29.02.2009 als Gründungsdatum. Im Laufe des Schreibens haben wir mehrere widersprüchliche Daten gefunden. Allen gemein ist, dass sie im ersten Halbjahr 2009 waren. Der konkrete Tag wäre aber noch in Erfahrung zu bringen.
- Auf der Seite „Veröffentlichungen“ haben wir eine Bibliographie zu museum-digital begonnen. Diese ist leider noch sehr unvollständig.
Anregungen und Hinweise zur Verbesserung von museum-digital.org sind herzlich willkommen!
Update (10.06.2019): Bilder und einige Ergänzungen im letzten Absatz eingefügt