Im September und Oktober
standen mit dem Danneil-Museum in Salzwedel und dem Freilichtmuseum Diesdorf die
beiden letzten Stationen des Bekleidungsprojekts auf dem Programm.
Beide Einrichtungen hatten
über längere Zeit eine gemeinsame Leitung, so dass die Sammlungskonzepte
miteinander abgestimmt wurden. Dies zeigt sich auch im Bereich der Textilsammlung
und entsprechend im Hinblick auf die historische Bekleidung. Entsprechend dem
Sammlungskonzept beider Häuser wurden in Salzwedel überwiegend Textilien und
Kleidung aus dem städtischen Kontext gesammelt, während das Freilichtmuseum
Diesdorf für den ländlichen Bereich „zuständig“ war.
Dementsprechend finden sich
in Salzwedel ähnliche bürgerliche Kleidungstücke wie die Bearbeiterinnen sie
schon in den zuvor besuchten Museen kennen gelernt hatten. Der Schwerpunkt
liegt wiederum auf der Zeit um 1900, dazu kommen einzelne ältere Stücke. Bemerkenswert
ist eine kleine Sammlung von Kopfbedeckungen aus der zweiten Hälfte des
19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts,
welche im Rahmen des Projekts zu etwa 90 Prozent bearbeitet werden konnte.
Interessant ist außerdem eine Sammlung von Uniformjacken, welche auch einzelne
Stücke aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts umfasst.
Bürgerliche Kleidung findet
sich zwar auch in Diesdorf, dort liegt der Schwerpunkt aber eindeutig auf der
Kleidung der Landbevölkerung einschließlich oder insbesondere der Tracht. Hier
ist bemerkenswert, dass nicht nur Trachtbestandteile aus der Altmark sondern
darüber hinaus auch aus anderen, meist benachbarten Regionen gesammelt wurden,
darunter aus dem Wendland, der Börde, der Gegend um Hamburg und aus dem Raum
Braunschweig-Halberstadt. Hierbei handelt es sich vor
allem um Hauben und Schultertücher, aber auch Röcke, Schürzen, Mieder sind
vertreten. Interessant sind auch einige
wenige Stücke aus dem Bereich der Alltagsbekleidung in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts, welche eindeutig aus der westlichen Altmark stammen.
Nach der Erfassung der
Sammlungen in den Museen steht nun die Überarbeitung der vor Ort erfassten
Daten an, um möglichst bald mit der Einstellung der Sammlungen und ausgewählter
Stücke im Portal zu beginnen.