Eigentlich hätte ich vor Beginn der Tagung noch mal schnell informieren sollen: In der letzten Woche hat über drei Tage die alljährliche Tagung der Fachgruppe Dokumentation des Deutschen Museumsbunds in Berlin stattgefunden. Es ist neben der eintägigen Frühjahrstagung die eine, wichtigste und größte Tagung für alle, die in Deutschland in der Dokumentation arbeiten (http://www.museumsbund.de/de/fachgruppen_arbeitskreise/dokumentation_fg/). Und weil die Dokumentation heutzutage datenbankgestützt ist, bietet sie Infos rund um die Digitalisierung in den unterschiedlichen Sparten der Museen oder verwandter Einrichtungen, den neusten Stand bei laufenden Projekten wie der europeana, wichtige Neuigkeiten (diesmal über Wikipedia, den AAT, das Lowcost 3D), Arbeitsgruppen zu Themen von besonderem Interesse und und und. Das Programm und etwas später auch die PowerPointPDF der Vorträge sind online abzurufen.
Ich versuche, diese Tagung regelmäßig zu besuchen, weil ich finde, dass ich sonst etwas verpasse, da die Digitalisierung äußerst facettenreich ist und sich dieser Bereich ständig und mit großer Dynamik weiter entwickelt. Ich bedaure es immer noch, nicht bei der letzten Frühjahrstagung dabei gewesen zu sein.
Das Programm war dieses Mal wieder reichhaltig und vielseitig, ungeheuer lohnend für mich, nicht nur allgemein, sondern ganz konkret zum Beispiel als Vorbereitung für die jetzt anstehenden Arbeiten an unserer Datenbank, die nun, nachdem sie auf einen anderen Server umgezogen ist, hoffentlich stabil und fehlerfrei läuft. Es ist mir klar geworden, dass und wie extrem wichtig es ist, die Eingabe in die Datenbank zu standardisieren (und zu reglementieren): Sofort bei der jetzt beginnenden Datenbereinigung müssen Wortlisten, Thesauri und Normdaten eingefügt und verwendet werden. Diese Aufgabe, die Detailrecherchen dazu und die Durchführung werden mich sicherlich die nächsten Monate intensiv beschäftigen.
Auch der anschließende eintägige LIDO-Workshop hat mich darin bestärkt, dass ein erfolgreicher LIDO-Export auf einer wohl geordneten Datenbank beruht (www.lido-schema.org). Die Verwendung von Normdateien und Thesauri in der Datenbank ermöglicht zusätzlich die automatisierte Anreicherung der Daten bei der Übergabe an Online-Portale.
Inwiefern die strenge Reglementierung bei der Eingabe in die Datenbank realistisch ist, kann ich im Augenblick noch nicht abschätzen. Jedenfalls würde dies mit sich bringen, dass jeder Eingebene im Haus zuerst umfangreich geschult wird, anschließend das Eingebene überprüft und ggf. korrigiert wird und ständig eine Qualitätskontrolle stattfinden muss. Die normierte Eingabe wird sicherlich auch länger dauern: Es ist die Frage, ob sich die Arbeit mit normiertem Vokabular bewähren wird. Sinnvoll und wünschenswert ist es jedenfalls.
Auch wegen der Kontakte und des Erfahrungsaustauschs mit anderen hat sich die Tagung wieder gelohnt. Wenn alles gut läuft, kommt eine MuseumPlus-Usergroop zustande!
Vielleicht noch kurz ein paar Infos und Termine für den Kalender in diesem und im nächsten Jahr:
Vom 7.-9.11.2012 findet in Berlin die EVA-Tagung 2012 statt: http://www.eva-berlin.de/ Hier geht es zum einen um 3D, Portale und Möglichkeiten, Kultur online zu präsentieren.
Letzteres leitete auch die Tagung „Zugang gestalten“ im Jüdischen Museum Berlin, 22.-23.10.2012, http://www.zugang-gestalten.de/
Die nächste Tagung der Fachgruppe Dokumentation wird am 8. Mai 2012 in München stattfinden.
Vom 23.-24. Mai 2013 ist die MAI-Tagung in der Bundeskunsthalle Bonn angenehme Pflicht.
Im Juni 2012 wird eine Tagung der AG Sammlungsmanagement stattfinden.
Und die nächste Herbsttagung der FG Dokumentation ereignet sich wieder am 14.-16. Oktober 2013.
Für alle, die per Mailingliste auf dem Laufenden bleiben wollen, eignet sich die museums-themen-Liste der HTW Berlin, https://lists.htw-berlin.de/mailman/listinfo/museums-themen