A blog on museum-digital and the broader digitization of museum work.

Das Skript zum Video-Tutorial von Ronka Oberhammer, Lorenz Kienzle und Omar Akahara.

In unserem dritten Filmmodul veranschaulichen wir das Zusammenspiel von Material, Form und Oberfläche eines zu fotografierenden Museumsobjektes und dem verwendeten Licht. In unserem Video verwenden wir drei verschiedenen Lichtsituationen mit unterschiedlichen Objekten.

1. Direktes Licht von der Seite:

Wir sehen hier den schematischen Aufbau von oben. Die Lichtquelle steht rechts oder links seitlich des Objektes. Das Objekt wird von der Seite direkt angestrahlt. Der Diffusor streut das Licht.

Charakteristika von direktem seitlichem Licht sind hohe Kontraste und relativ scharfe Schatten. In unserem
Fall wurde das Licht durch einen Diffusor, welcher sich vor der Blitzröhre befindet, weicher gemacht. Dies
kann ein dünner weißer Stoff vor der Lampe sein, ebensogut aber auch Architektenpapier. Je größer die
Lichtquelle ist, desto geringer ist der Kontrast und desto weicher wird das Licht. Das einzelne Licht erzeugt
nur einen Schatten, welcher durch Aufheller, die die Lichtquelle reflektieren, abgemildert werden kann. Eine zweite Lampe als Aufheller würde einen zweiten Schatten erzeugen. Dieser kann, muss aber nicht störend sein.

Das direkte Licht von der Seite ist für viele verschiedene Objekte und Materialien geeignet: Holz, Ton, Stoffe, bunte Objekte (da die Farben durch den hohen Kontrast verstärkt werden). Gebogene Formen werden besonders betont, da Schatten die Objekte räumlicher wirken lassen.

2. Indirektes Licht von oben:

Wir sehen hier den schematischen Aufbau aus der Richtung der Kamera. Die Lichtquelle strahlt an die Wand oder Decke und wird dort reflektiert. Das Objekt wird indirekt beleuchtet.

Charakteristika von indirektem Licht sind niedrigere Kontraste, weiche Schatten und diffuses Licht. Je größer der Raum ist, desto diffuser wird das Licht, es verliert aber dadurch auch drastisch an Leistung. Das Licht erzeugt dann kaum Schatten, besonders bei kleinen Objekten ist dies deutlich zu sehen.

Indirektes Licht ist für viele verschiedene Objekte und Materialien geeignet: Holz, Ton, Stoffe. Durch die Weichheit kann es aber auch bald flach und langweilig werden. Reliefs werden schlechter erkennbar, Farben können matt und stumpf wirken. Für reflektierende Oberflächen kann indirektes Licht die Lösung sein. Manchmal spiegelt sich dann aber der gesamte Raum in der Oberfläche.

3. Direktes Licht von oben bzw. hinten:

Wir sehen hier den schematischen Aufbau von der Seite. Die Lichtquelle sitzt hinter dem Objekt und strahlt von oben und hinten auf das Objekt.

Charakteristika des Lichtes von oben bzw. hinten sind eine schöne Stimmung aber auch hoher Kontrast. Die Vorderseite kann leicht zu dunkel werden, Glas wirkt aber schön klar. Der Umriss des Gegenstandes wird stark betont, die Struktur der Oberfläche weniger.

Material: Glänzende Materialien wie Glas oder Metall sind schwieriger zu beleuchten als stumpfe
Materialien wie Holz oder Ton. Meist spiegelt sich dann etwas in der Oberfläche, dies wiederum lenkt vom
eigentlichen Objekt ab. Farbiges Material sollte so beleuchtet werden, dass die Farben richtig zur Geltung
kommen.

Form: Insbesondere bei Geschirr oder Alltagsgegenständen kann die Form wichtig sein, da sie die
Besonderheit des Objektes unterstreicht. Die Form kann durch das Licht, aber auch durch einen
entsprechenden Hintergrund betont werden.

Oberfläche: Es gibt glatte Oberflächen, aber auch runde oder reliefartige, die besonders betont werden
sollten.

Praxisbeispiele finden Sie im erweiterten Skript.

Der Blogbeitrag ist Teil der Reihe „Brandenburgische Museen digital“ und wird redaktionell vom Museumsverband des Landes Brandenburg e.V. betreut. www.museen-brandenburg.de/aktivitaeten/projekte/digitalisierung/

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