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In der vergangenen Woche gab es ein sehr produktives Treffen zur Objektsuche in musdb mit Kollegen aus Ungarn. Besonders ging es um die Verbesserungen des User Interfaces. Nach dem Sprechen kommt bekanntlich das Machen, und so folgten bald die entsprechenden technischen Anpassungen.

Auch wenn es sich um Detailverbesserungen handelt, ist sind die Funktionen der Objekt-Übersichtsseite jetzt merklich einfacher zu nutzen und in ihrer Intention klarer erkennbar. Zusätzlich konnten wir für viele Museen ein lange vermisstes Feature einführen.

Deutlichere Beschriftungen

Die sichtbarste Änderung ist sicherlich die deutlich sichtbarere Beschriftung der Buttons der Suchseite. Bisher waren viele dieser Buttons nur über das HTML-Title-Attribut beschriftet. Damit erschienen beschreibende Tooltips, wenn man länger mit dem Mauszeiger über einem Element verweilte. Real führen Title-Attribute leider aber bei den meisten Nutzern schlicht dazu, dass die Beschriftungen übersehen werden.

Stattdessen erscheinen jetzt deutlich sichtbarere Tooltips, die auf die über die jeweiligen Elemente erreichbaren Funktionen hinweisen. Diese selbst implementierten Tooltips ermöglichen auch eine Differenzierung zwischen Überschrift und weiteren Ausführungen, sodass – wo sinnvoll – weitergehende Anleitungen eingefügt werden können.

Screenshot zeigt neue Tooltips in der Objektsuche in musdb
Fährt man in musdb über einen Button auf der Seite für die Objektsuche, erscheint sofort ein Tooltip mit einer Beschriftung der Funktion und ggfs. weiteren Tipps.

Im Gegensatz zu den standardisierten Title-Attributen sind selbst implementierte Tooltips leider nicht von sich aus Barrierefrei. Das Script zur Anzeige der Tooltips setzt stattdessen das alternative und gezielt auf die Barrierefreiheit ausgerichtete aria-label-Attribut, sodass die Feldbeschriftung auch für Screenreader und andere Hilfsmittel lesbar ist.

Schnelle Sucheinstiege sind nur Einstiege

Früher war die Einstellung von Parametern für die Objektsuche in musdb primär über die Seitenspalte der Seite durchführbar. Darüber ließen und lassen sich die wichtigsten Attribute eines Objektes durchsuchen: Sammlung, ggfs. Objektgruppen und Ausstellungen, und die Bezüge zu Personen, Orten, Zeiten und Schlagworten. Mit der grundlegenden Überarbeitung der Suchfunktion Anfang 2022 kam eine neue Leiste zur Seite hinzu, über die deutlich detaillierter – und in hunderten weiteren Feldern – gesucht werden kann („Suche verfeinern“).

Der vormals präferierte Bereich für die Einstellung von Suchparametern wurde damit zu einer Liste von Schnelleinstiegen. Da er aber nach wie vor prominent ist, ist es fast zu erwarten, dass die deutlich mächtigere Suchleiste darüber hin und wieder übersehen wird. Und das gerade weil man mit den Schnell-Einstiegen in der Seitenspalte schon sehr weit kommt.

Um neben den neuen Tooltips noch einmal darauf hinzuweisen, dass man auch die Suchleiste benutzen kann, und das diese die „primäre“ Suchfunktion darstellt, gibt es jetzt Überschriften in der Seitenspalte. Der Bereich für die Schnelleinstiege ist angemessen mit „Schnelle Sucheinstiege“ betitelt, während auch der Bereich für Exporte und Stapelverarbeitung eine Überschrift bekommen hat.

Screenshot, fokussiert auf Überschrift "Schnelle Sucheinstiege"
Die Überschrift „Schnelle Sucheinstiege“ ordnet die Suchfunktionen der Seitenspalte ein.

Neue Such- und Sortieroption

Inventarnummern stellen immer wieder ein logisches Problem dar. Denn Inventarnummern sind genau genommen im Regelfall keine Nummern. Eine Inventarnummer wie „Hs-16231“ beinhaltet eine Nummer („16231“), aber eben auch noch einen nicht numerischen Präfix („Hs-„). Damit lässt sich Hs-16231 in einer Datenbank nicht in einem Zahlenfeld speichern.

Was nach einem technischen Detail klingt hat reale Auswirkungen. Möchte man etwa eine Suchabfrage nach allen Inventarnummern zwischen „Hs-16200“ und der „Hs-16300“ definieren, so ist das mit Text-Feldern nicht (oder nicht zuverlässig) möglich. Genauso wird bei Zahlenfeldern „Hs-2“ hinter und nicht vor „Hs-16231“ sortiert. Um diese Such- und Sortieroptionen anbieten zu können braucht es Zahlenfelder.

Bestärkt durch das Gespräch mit den ungarischen Kollegen haben wir beschlossen, eine Konversion der Inventarnummern zu Zahlen zu implementieren, sodass die oben beschriebenen Such- und Sortieroptionen durchführbar werden. Dazu werden aus der Inventarnummer einfach alle nicht-numerischen Zeichen entfernt und die so ermittelte Zahl in ein zusätzliches Zahlenfeld im Suchindex gespeichert.

Dadurch ist die Funktion nur für Museen sinnvoll nutzbar, die in ihrem Inventarnummern-Schema nur eine Zahl benutzen. „Hs-16231“ würde „16231“. Richtig so. Aber „Hs-12-16231“ würde „1216231“, was natürlich nicht sinnvoll ist. Da die meisten Museen aber nur eine Zahl in ihren Inventarnummern haben, wird eine eigentlich sinnvolle Funktion so für eine Mehrzahl der Museen verfügbar. Die, die mehrere Zahlen-Abschnitte in ihren Inventarnummern haben, müssen sich im Gegenzug bewusst sein, dass die Benutzung der Funktion bei ihnen zu unerwarteten Such-Resultaten führen kann.

Die neue Such- und Sortieroption ist in den jeweiligen Auswahlfeldern als zusätzlicher Punkt „Inventarnummer (nur Zahlen)“ gelistet. Die herkömmliche Suche nach der Inventarnummer funktioniert also weiterhin.

Screenshot: "Inventarnummer (Nur Zahlen)" als neue Such- und Sortieroption für Objekte in musdb
Zusätzlich zu den bestehenden Optionen Objekte nach ihren Inventarnummern zu durchsuchen und zu sortieren, besteht jetzt die Möglichkeit, sie nach dem Zahlenwert ihrer Inventarnummern zu suchen und zu sortieren.

Apropos: Neue Screencasts zu musdb auf Youtube

Die oben beschriebenen Verbesserungen der Suchfunktion gaben auch einen guten Anlass, um eine alte Serie neu zu beleben. 2018 hatte ich eine Reihe von Anleitungen zur Benutzung von musdb als Screencasts auf Youtube veröffentlicht. Neue Screencasts sind in Arbeit und werden über einen frisch eingerichteten Youtube-Kanal für museum-digital veröffentlicht. Den Einstieg macht eine Besprechung der Objektsuche in musdb. In den kommenden Wochen folgen Screencasts zur Stapelverarbeitung, zum Export von Objektinformationen und zur Merkliste.

    Mentions

  • 💬 Joshua Ramon Enslin

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