A blog on museum-digital and the broader digitization of museum work.

Die Navigation der verschiedenen Programme und Seiten von museum-digital ist seit Jahren mehrsprachig. Namen und Beschreibungstexte von Objekten, Sammlungen und Museen lassen sich ebenso seit Jahren mehrsprachig erfassen. Die Mehrsprachigkeit bei museum-digital hatte jedoch lange ein großes Manko: Einträge aus den kontrollierten Vokabularen – also Akteure, Orte, Zeiten und Schlagworte – waren bis jetzt Einsprachig.

In den letzten Wochen haben wir uns verstärkt der Verbesserung der Mehrsprachigkeit von museum-digital gewidmet. Auch Einträge aus den kontrollierten Vokabularen sind jetzt übersetzbar oder werden zumindest in international verständlicher Form angezeigt. Übersetzungen von Objektinformationen sind leichter einzugeben. Und bald werden auch Themenseiten im „Themator“ mehrsprachig.

Auch die Kachel für Suchergebnis-Inforrmationen bei Personen ist übersetzbar. Hier ist etwa der arabische Text zu Johann Wolfgang von Goethe zu sehen.

Mehrsprachigkeit von kontrollierten Vokabularen

Eine Schlagwort-Bearbeitungsseite in nodac. Im unteren mittigen Bereich finden sich die aus Wikipedia ausgelesenen Übersetzungen des Vokabulareintrags.

Seit knapp einer Woche können Einträge aus den kontrollierten Vokabularen von museum-digital von der „Normdatenredaktion“ übersetzt werden. Übersetzungen können dabei entweder händisch eingegeben werden, oder halb-automatisch aus Wikidata ausgelesen werden.

Ist ein Begriff einmal mit Übersetzungen erfasst, können diese Übersetzungen jetzt auch in der Ausgabe angezeigt und genutzt werden. Dies hilft einerseits bei der Anzeige: Ist ein Objekt mit „Helm“ verschlagwortet, erschien bisher das deutsche Wort „Helm“ im Bereich für Tags, auch wenn der Benutzer English als Sprache gewählt hatte. Jetzt erscheint an der selben Stelle „helmet“. Weil sich die meisten Zeitbegriffe nicht ohne weiteres übersetzen lassen – erst recht nicht automatisiert – werden Zeitbegriffe in Jahreszahlen ausgedrückt, wenn ein Benutzer nicht die Standardsprache der Instanz benutzt.

Genauso wie die Tags, Orte, und Personeneinträge unten auf Objektseiten übersetzt werden, lassen sich auch die Info-Kacheln auf Suchergebnisseiten übersetzen. Hier erscheinen nun der Sprache des Benutzers entsprechende Titel und Beschreibungen.

Seit dieser Woche sind auch Suchen in der Sprache des Benutzers möglich. Hier wurde beispielsweise nach „helmet“ gesucht.

Neben der Anzeige lassen sich die Übersetzungen aber auch für erweiterte Programmfunktionen benutzen. Bisher ist dies in der Suchfunktion der Fall: Benutzer können nun auch in der von ihnen gewählten (Navigations-)Sprache nach Objekten suchen. Bei englischer Navigationssprache werden also die Englischen und Deutschen übersetzungen überprüft. Um nach Köln zu suchen, kann man nun also auch nach „Cologne“ suchen – gegeben, dass man die Seite in Englisch navigiert.

Leichter Übersetzen in musdb

Übersetzen ist einfacher, wenn man sieht, was man gerade übersetzt – natürlich. Dieser simplen Erkenntnis haben die Übersetzungsoberflächen für Basisinformationen zu Objekten, Sammlungen und Institutionen in musdb leider bisher keine Rechnung getragen. Übersetzer waren mit einer einfachen Oberfläche bestehend aus „Eingabeschlitzen“ konfrontiert.

Um die Übersetzung zu erleichtern haben wir seit letzter Woche den „Inhalte wiederholen“-Button auch in die Übersetzungsoberfläche integriert. Damit lässt sich der „Haupteintrag“ (also in deutschsprachigen Instanzen die deutschsprachigen Titel und Beschreibungen) in die jeweiligen Felder der Übersetzungsoberfläche überführen, sodass Übersetzer suksessive übersetzen und die deutschsprachigen Sätze durch die Übersetzung ersetzen können.

Die Übersetzungsseiten in musdb haben jetzt einen „Wiederholen-Button“, mit dem die entsprechenden Texte aus den Basis-Einträgen in ein Eingabefeld kopiert werden können.

Mehrsprachigkeit im Themator? Mehrsprachigkeit im Themator!

Gerade sind wir bei einer großflächigen Überarbeitung des Themators. Diese betrifft besonders die Eingabe, deren Code in die Jahre gekommen war und dringend einer Verbesserung bedurfte. Als kleines Schmankerl kommt auf Wunsch der Kollegen aus Ungarn und dem Ethnologischen Museum in Berlin mit dem nächsten Update des Themators aber auch die Übersetzbarkeit von Einträgen als neues Feature.

Alles in allem befindet sich museum-digital jetzt auf einem guten Weg komplett mehrsprachig zu werden. Besonders die mehrsprachige Suche ist ein lange gehegter und häufig diskutierter Traum. Alles, was es jetzt noch braucht, sind die mehrsprachigen Inhalte selbst.