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Hier ein stark gezoomter (200%) Ausschnitt aus einem Foto von Gerda Leo "Straße mit Wagen vor unserem Fenster" von 1928. Es ist ein Luftballon am Bande zu sehen, umgeben von dunklem Grau. Pferdewagen und vorüberfahrende Straßenbahn nebst Passanten sind abgeschnitten.

Jedes historische Foto hat Kratzer und Macken. Ein Teil der in diesem Ausschnitt sichtbaren Unregelmäßigkeiten sind aber "hausgemacht": Was man hier sieht, ist der mitgescannte Staub: ganz klein und fast unscheinbar, aber doch störend.

Wir haben unser Möglichstes getan: Wir haben uns eine antistatische, extrem weiche Marderhaarbürste besorgt, geeignet für Fotografien. Wir putzen (eigentlich, denn es kommt durchaus vor, dass dieser Arbeitsschritt mal vergessen wird) vor jedem Scan das Foto sorgfältig ab. Aber dennoch: Wischt man das Foto ab, bleiben mit dem bloßen Auge sichtbare Körnchen und Fussel zurück. Wischt man nochmal, sieht es schon besser aus, doch legt man zum Schutz wieder ein Seiden- und Silversafe-Papier drüber, geht man mehrfach an diesem Foto vorüber, legt es erst an den Computer zur Eingabe der Maßangaben in die Datenbank, macht dann Mittag und legt es anschließend unter die Reproanlage, findet sich auf dem Foto bald wieder neuer (oder alter?) Staub.

Was tun? Ich glaube, man kann es nur versuchen, so wenig Staub wie möglich im Raum zu haben. Der meiste Staub soll übrigens aus dem Reiben der Kleider aneinander stammen. In unserem historischen Gemäuer einer fünfhundertjährigen Burg rieselt es auch ein wenig von der Wand. Aber natürlich müssen alle mit dran denken, dass unmittelbar sorgfältig VOR dem Scannen das Abbürsten stattfindet. Ansonsten lässt sich das kaum etwas besser machen.

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